Herbstlabyrinth-Adventhöhlensystem als Naturdenkmal erklärt!




Das Herbstlabyrinth-Adventhöhlensystem wurde im Dezember 1999 zum Naturdenkmal erklärt, nachdem C. Grubert dieses am 13.9.1997 bei der zuständigen Behörde beantragt hatte.



Pressestimmen

HT 16.12.99

Wolfgang Hofmann: Eine Höhle dieser Bedeutung in unserem Kreis ist ein Attraktion für den Fremdenverkehr

Erdbacher Höhlen stehen jetzt unter Naturschutz
Eines der größten und wertvollsten Höhlensysteme

Breitscheid-Erdbach/Wetzlar (hz). Die Erdbacher Höhlen sind nun vollständig als Naturdenkmal geschützt. Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Hofmann teilte dies am Rande der jüngsten Kreisausschusssitzung in Wetzlar mit. Für den Ersten Kreisbeigeordneten ist dies eine der wichtigsten Entscheidungen im Naturschutzbereich der vergangenen Jahre, wird doch durch den Beschluss einer der größten und wertvollsten Höhlensysteme Deutschlands geschützt.

Sehr wichtig ist auch für die Wissenschaft, dass es nunmehr möglich ist, die noch unberührten Teile des Höhlensystems wissenschaftlich untersuchen zu können. Hofmann dankte in diesem Zusammenhang auch den Kalksteinwerken Medenbach, die ihren Beitrag zur Erhalt der Höhlen geleistet haben.


Große Bedeutung: Knochen und Fossilien
Nachdem schon Teile der Höhle mit dem wohlklingenden Namen Herbstlabyrinth-Advent-Höhle unter Schutz stehen, ist die Ausweisung weiterer Bereiche als Naturdenkmal bereits seit Herbst 1997 durch die untere Naturschutzbehörde des Lahn-Dill-Kreises betrieben worden. Dies war nötig, da das Höhlensystem sowohl auf Grund seiner Größe als auch seiner Ausprägung als eines der bedeutendsten in ganz Deutschland gilt. Das betrifft nicht nur die vielfältig ausgebildeten, teilweise mannshohen Tropfsteingebilde, sondern auch in besonderem Maße die extrem reichhaltigen Knochen- und Fossilienfunde. Lange Zeit erschien der Erhalt der Höhle durch den Kalkabbau gefährdet. Grundstückseigentümer ist das Kalksteinwerk Medenbach, das das Recht besitzt, den gesamten Bestand in diesem Areal abzubauen. Nach zahlreichen Verhandlungen mit den Beteiligten konnte - so der Erste Kreisbeigeordnete - eine Ausgleichsfläche gefunden werden, die für das Kalkwerk einen adäquaten Ersatz darstellt, und die zudem keine wirtschaftlichen Einbußen für das Unternehmen bedeutet.


Einvernehmliche Lösung ist erreicht
Hofmann: „Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam zu einer einvernehmlichen Lösung kommen konnten. Damit ist sowohl dem Schutz dieser einzigartigen Höhle als auch dem ökonomischen Interesse des Kalksteinunternehmens Rechnung getragen. Die paläontologisch wertvollen Funde können nun in Ruhe wissenschaftlich untersucht werden. Ein Konzept, das die verschiedenen Forschungsrichtungen berücksichtigt und bündelt, ist in Arbeit. Eingebunden sind hierbei Institute auf ganz Deutschland. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen koordiniert die Untersuchung der paläontologischen Bodendenkmäler und die geowissenschaftliche Erforschung.


Öffnung für Besucher nach der Erforschung
Zudem bietet sich die einmalige Gelegenheit, mikrobiologische Untersuchungen an unberührten Höhlenteilen durchzuführen. Nach Abschluss der wissenschaftlichen Erforschungen ist die Öffnung einzelner Höhlenabschnitte für die Öffentlichkeit vorgesehen. Dazu der Erste Kreisbeigeordnete: „Eine Höhle dieser Bedeutung in unserem Kreis bedeutet eine Attraktion für den Fremdenverkehr. Der Freizeitwert der Region wird durch die Öffnung der „Herbstlabyrinth-Advent-Höhle" und das naturkundliche Museum in Erdbach erheblich gesteigert. Allerdings wird es nicht möglich sein, dieses sehr sensible System als Ganzes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Schutzbelange sind für uns neben der touristischen Nutzung ein gleichermaßen zentrales Anliegen.

HAT - 16-12-99